Zur Eroberung neuer Märkte, zur Vervollständigung der eigenen Produktpalette, zur Ausweitung der Produktionskapazitäten und zur Gewinnung von Entwicklungs-Know-how und Entwicklungskapazitäten setzen Großunternehmen und Mittelständler oftmals auf die Akquisition von anderen Unternehmen. Nach einer Akquisition gilt es, die vorhandenen Kapazitäten mit höchster Effektivität nutzbar zu machen und die vorhandenen Synergiepotenziale zu heben. Die richtige Aufgabenverteilung und die richtige Ressourcenbündelung an den Standorten ist dabei die entscheidende Aufgabe.

In der Zusammenführung von Kompetenzen und Know-how sowie in der Nutzung von Größeneffekten, insbesondere in den indirekten Bereichen, liegen erhebliche Potenziale. Die dabei notwendigen Einmalinvestitionen machen sich durch verbesserte Kostenstrukturen in der Regel sehr schnell bezahlt. Je nach Ähnlichkeit der betrachteten Standorte liegen die Amortisationszeiten meist zwischen ein und zwei Jahren. Das jährliche Einsparungspotenzial liegt dabei zwischen 30-40% des betrachteten Kostenvolumens.

Das Konzept zur Standortoptimierung sieht die vollständige Analyse des bzw. der bestehenden Standorte und des neuen Standortes hinsichtlich ihrer aktuellen und erwarteten Situation und ihrer Kernkompetenzen vor. Die Analysen umfassen alle Bereiche des Wertschöpfungsprozesses der zu untersuchenden Geschäftsbereiche, da nur eine ganzheitliche Betrachtung zu langfristiger Effektivität führt. Die Ergebnisse fließen in ein Bewertungsmodell ein, in dem auch die Unternehmensstrategie und die mittel- und langfristige Planung berücksichtigt werden. Je nach Strukturierung des Modells liefert es Aussagen zu verschiedenen Orientierungen, die die Unternehmensführung dabei unterstützen, die richtigen Entscheidungen zur Know-how-Bündelung und zur Erzielung von Kosteneffekten zu treffen.

Die Vorgehensweise zur Standortoptimierung ist in fünf Phasen gegliedert. In jeder Phase bilden zentrale Fragen einen Leitfaden, der sicher zum angestrebten Ziel führt. Die Standortoptimierung beginnt mit einer fundierten und umfassenden Aufnahme der gegenwärtigen Situation an den betrachteten Standorten. Im zweiten Schritt wird vor dem Hintergrund der gewonnenen Erkenntnisse die strategische Ausrichtung überprüft und verifiziert. Die Modellierung und Bildung von Szenarien und deren Bewertung einschließlich der Sensitivitätsanalyse bilden den Schwerpunkt der Standortoptimierung. Die Bewertung der Szenarien liefert die Grundlage für die Entscheidungsfindung. Die Entscheidung zur Wertschöpfungs- und Standortstruktur wird in eine Strukturplanung umgesetzt, die anschließend im letzten Schritt in die Tat umgesetzt wird. Die Zielerreichung wird im Rahmen eines Umsetzungscontrollings überprüft.